Startseite > Mitteilungen > Rundmail 1-2024 mit Jahresrückblick 2023

Liebe Mitglieder, Sponsoren und Paten-Eltern,

liebe Nepal-Freunde,

Namaste!

Ich hoffe, Euch geht es allen gut. Wir vom Vorstand grüßen Euch und wünschen Euch viel Spaß beim Durchlesen unseres Jahresberichtes 2023, der in diesem Jahr leider wieder mit großer Verspätung bei Euch eintrifft. Gemeinsam mit meiner Familie war ich wie immer im November auch 2023 zur Projekt-Inspektion nach Kathmandu geflogen. Neben Begutachtung und Dokumentation der fertiggestellten Projekte und Planung der neuen Schritte im Jahr 2024 konnten wir auch wieder gute Perspektiven für die Zukunft schaffen und Kontakte pflegen

2023: Die Biberacher Nepal-Hilfe „Himalayan Project e.V.“ konnte seine Arbeit zur Weiterentwicklung der ländlichen Gebiete unserer Projektregionen Sisakhani Lurpung und Mahadevtar weiterhin erfolgreich fortführen – die Berichterstattung über das vergangene Jahr fällt inhaltlich eher kurz aus, denn wir hatten keine nennenswerten neuen Großprojekte am Laufen und führten unsere bewährte Arbeit der letzten Jahre fort, die in den letzten Rundmails bereits ausführlich beschrieben wurden.

Nach dem Bau des neuen Hochbehälters mit ca. 45.000 Litern Fassungsvermögen konnte der wichtigste Baustein des von uns seit Jahren geplanten Wasserversorgungs-Projektes für die ganze Region Sisakhani Lurpung nach Jahren des Wartens uns Suchens endlich gesetzt werden. Zum Jahreswechsel 2022/2023 konnte eine lokale Expertengruppe und Einwohner unseres Gebietes in einer überaus anstrengenden Aktion eine hervorragende neue Quelle in sehr schwer zugänglichen, extrem steilen und dschungelartigen Gelände mitten im Bergurwald ausfindig gemacht werden. Die Problematik liegt darin, dass der erste Bauabschnitt in solch unwegsamen Gelände verläuft, dass neben der Leitung auch ein Weg geschaffen werden muss, um die neue Quelle einfassen zu können. Diese ersten 5,2 Km der neuen Leitung wurden gründlich vermessen und die Planungen für den ersten und schwierigsten Abschnitt liefen das ganze Jahr über. Wir sind sehr froh, dass wir einen nepalesischen Ingenieur für diese Arbeit gefunden haben. Mit ihm konnten wir nun endlich in die weitere Detailplanung zur neuen Wasserleitung einsteigen, jedoch zog sich das Genehmigungsverfahren so in die Länge, dass wir in 2023 noch keine Baufreigabe erhalten haben. Immerhin haben wir bereits so viel Spendengelder an unseren Partnerverein HVC in Nepal transferieren können, dass die Kosten für die Baumaßnahme der 5230m voraussichtlich gedeckt sind.

Ansonsten war auch 2023 wieder ein Jahr der Konsolidierung. Es standen wie auch in 2022 sehr dringliche Reparaturen an unseren Gebäuden und Straßen an. Instandhaltungs- und Hangsicherungsarbeiten mussten umgesetzt werden, wie immer verstärkt nach der Monsunzeit. Die Substanz altert aufgrund der nassen Sommermonate während der starken Regenfälle sehr schnell, und die Gebäude, Schulhöfe und Straßen müssen ständig repariert werden, um sie in ihrem Bestand zu sichern. Die Regenfälle ergießen sich in den letzten Jahren ungleichmäßiger und es kommt aufgrund des Klimawandels vermehrt zu Starkregenereignissen. 2023 gab es in ganz Nepal schwere Starkregenschäden, auch in unserer Region wurden Straßen und Autos verschüttet. Nach dem Monsun zeigen sich dann immer die Stellen, wo es im trockenen Winterhalbjahr etwas zu verbessern gibt. Die große „Dorfkurve“ auf Höhe Lurpung wurde erfolgreich eingeebnet und befestigt, was wegen der Bushaltestelle sehr bedeutend ist. Eine große Hangsicherung an dieser Stelle machte auch das Versetzen des größten Strommasten notwendig.

An unserer größten Schule, die Shree Bhumesthan Higher Secondary School in Lurpung mit ca. 130 Schüler/innen konnten inzwischen alle Renovierungs- und Umbauarbeiten erfolgreich abgeschlossen werden. Eine riesige Drei-Kammer-Sickergrube für die Abwässer der Schultoilette konnte fertig gestellt werden – bis auf zwei Kanaldeckel ist nun nichts mehr von der Baustelle zu sehen. Diese neue Kammer ist so groß, dass sie viele Jahre in Betrieb sein kann, bevor sie erstmals entleert werden muss. Die vorherige alte und sehr kleine Grube war defekt und wurde im Rahmen der Straßenarbeiten entfernt. Danach wurde das Schmutzwasser überirdisch abgeleitet. Die Toilette sowie das ältere der zwei Schulgebäude wurden renoviert und teilweise neu eingedeckt, der Schulhof neugestaltet und der Eingangsbereich zur Straße so konzipiert, dass keine Kleinkinder bzw. Bälle mehr versehentlich auf die „Straße“ kommen. Zudem hat uns die „Straße“, die den Charakter eines deutschen Feldweges hat, jedes Jahr in der Regenzeit eine heftige Überschwemmung des Schulhofes und der Schule beschert – dies kann nun nicht mehr passieren!

Jedes Jahr im April beginnt in Nepal nach den Prüfungen das neue Schuljahr. Wir konnten für alle Jugendlichen eine kostenlose Gesundheitsvorsorge-Aktion organisieren, die sehr gut angenommen wurde und auf positive Resonanz stieß. Wie auch in der Vergangenheit beglichen wir Kosten und Löhne an den Schulen und verteilten wieder kostenloses Unterrichtsmaterial. So starteten wir mit unseren vier von uns betriebenen Schulen in Sisakhani in ein neues Schuljahr, in dem ca. 400 Kinder und Jugendliche durch unseren Verein kostenlosen Schulunterricht erhalten. Auch unsere 12 Patenkinder in Kathmandu konnten wieder ganzjährig ihre Schulen besuchen. Bei nepalesischen Schulkindern löst die Möglichkeit eines Schulbesuches große Begeisterung aus – sie gehen sehr gerne zur Schule!

Leider kam es neben Hangabgängen auch 2023 wieder zu den üblichen Vorkommnissen eines Dorfalltages. Ein Haus in der näheren Umgebung von Lurpung brannte komplett und bis auf die Mauern aus, ein weiteres brach aufgrund der damaligen Erdbebenschäden in sich zusammen, die Ertüchtigung hätte in den darauffolgenden Wochen beginnen sollen. In beiden Fällen haben wir, die Vorstände, spontan beschlossen, den beiden betroffenen Familien finanziell unter die Arme zu greifen und einen Teil der Kosten zu übernehmen. Auch haben wir November 2023 spontan eine Initiative gestartet, um eine Erdbeben Soforthilfe für das starke Beben im Westen von Nepal auf die Beine zu stellen. Es kamen einige Tausend Euro zusammen, mit denen wir dort einen Schulneubau mitfinanzieren werden.

Zusammenfassend möchte ich nochmals gerne erwähnen, dass „Himalayan Project e.V.“ seit seiner Gründung 2005 mit Eurer Hilfe neben Infrastruktur wie Wassertanks und -leitungen, Straßen und Stromleitungen, Toilettenbau und Erdbebenhilfe, etc. auch insgesamt zehn Gebäude errichten konnte: neun Schulen, in denen Hunderte von Kindern kostenlosen Unterricht erhalten, und ein Lehrerwohnhaus. Zudem laufen Maßnahmen in der medizinischen Grundversorgung wie die Kooperation mit der Health-Station in Dokarpa, der Krankenwagen-Initiative und dem Support des nächsten Krankenhauses, dem Roshi Health Isolation Center Kavre. Für Eure bisherige Unterstützung unserer Projekt-Arbeit möchten wir uns deshalb ganz herzlich bedanken und hoffen, dass Ihr uns weiterhin so wohlwollend und großzügig helfen werdet.

Vielen Dank im Namen des ganzen Vereines sowie unseres Partnervereines HVC von NirDhoj Lama!

Viele Grüße und mit einem herzlichen NAMASTE!

Michael Höschele

1. Vorstand